Wie meine Krankheit mein Segen wurde... Teil 2

 

Hallo ihr Lieben,

 

wie versprochen kommt hier nun die Fortsetzung von meinem Blogbeitrag von gestern, den ich ja unterbrochen habe, weil die FEWO anstand und schon gewartet hat und diese Woche auch wirklich voll gepackt ist mit Arbeit, so das ich sogar fast keine Zeit habe für mein liebes Klavier... Aber ich kann euch sagen, dass es sich NICHT wie ein Hamsterrad anfühlt, indem ich vor ein paar Jahren noch voll drin war.

Es ist Arbeit von der ich keinen Urlaub brauche (was nicht heißen soll, dass ich nicht gern auch mal verreise ;-) )...es ist toll und ich bin echt dankbar und erfüllt von dieser Aufgabe in meinem Leben, weil sooo viel zurück fließt an Dankbarkeit und guter Energie. 

 

So, nun aber zurück zum eigentlichen Thema... 

 

Ich hatte ja gestern davon berichtet, wie es dazu kam, dass ich den innerlichen Konflikt Gefühl VS Verstand zumindest beruflich hinter mir ließ. Das führte dazu, dass mein beruflicher Werdegang noch einmal ordentlich an Fahrt zunahm... also ich war in dem was ich tat sehr gut und auch geschätzt.

 

Privat führte dies leider dazu, dass ich oft über mein Ziel hinaus schoss. Was auf beruflicher Ebene völlig richtig und auch wichtig ist... , war "leider" auf privater Ebene so nicht umsetzbar. Dies bedeutete im Klartext, dass ich großartig darin war zu erkennen, wo mein Partner oder auch andere Familienmitglieder Stärken und Schwächen hatten und diese natürlich zu nutzen und ich freute und motivierte sie auch, aber scheute auch nicht davor zurück zu beurteilen oder- noch schlimmer- sie anzutreiben oder verbessern zu wollen. Im Rückblick betrachtet, setzte ich mich mit allem und jedem auseinander, nur nicht mit mir.

Was meine Schwächen, Ängste oder Sehnsüchte waren wusste ich nicht. Sie waren mir nicht bewusst. Bewusst wurden sie mir erst durch meine Ausbildung zum Lebensberater... dort lernte ich zu erkennen, dass meine größte Baustelle nicht die anderen waren, sondern ich selbst.  Ich kann euch sagen...Autsch... das tat wirklich weh.

Und dann begann der wirkliche Zirkus erst... 

Nun spürte ich tatsächlich -BEWUSST-mein Problem. Ich spürte das ich Angst hatte auszusprechen, dass ich nicht glücklich war in meinem Mehrgenerationen-Wohnen, was ich mir "so toll" ausgemalt und schön geredet hatte-vor mir selbst und vor meinem gesamten Umfeld. Ich spürte die Konflikte, die unausgesprochen im Raum standen zwischen meinem damaligen Mann  (Vater meiner Kinder) und mir. Nicht mal richtig laut streiten war möglich, weil es ja immer alles unter einem Dach war und die Situation war "unaussprechlich", mein innerlicher Druck fürchterlich und mir ging es von Tag zu Tag schlechter. Darüber reden..."Auf keinen Fall!" schrie es in mir... Es anzuspechen hätte ja bedeutet, dass ich mich geirrt habe, dass ich etwas "falsch" entschieden habe, dass ich nicht "perfekt" bin- nicht richtig... nicht liebenswert? ...dann kam meine Krankheit. Schilddrüsenüberfunktion.

 

Ich könnte jetzt noch viele Beispiele nennen, wieso und warum mein Hals im laufe der Jahre immer wieder dick wurde. Es dauerte, bis ich begriff, dass alles EINS ist. Meine Gedanken, Gefühle, mein Körper...meine Seele. Es erscheint einem anfangs verrückt-mir doch- wenn ich merkte- und im Laufe der Jahre habe ich ein ganz sensibles Gespür dafür entwickelt- wenn der Hals plötzlich "dick" wird, oder mein Herz plötzlich aus seinem Rhythmus gerät und ich mich selbst reflektiere und mich dann sofort frage... "Wo bin ich schon wieder dabei mir selbst etwas vor zu machen?" 

Was beruflich leichter ist, ist privat und besonders in Beziehungsangelegenheiten, wenn es um Liebe geht, sehr schwer. Man will ja niemanden verletzen, oder? Man möchte ja kein schlechter Mensch sein, kein schlechter Partner. Man möchte doch "richtig" sein, sich angenommen fühlen, geliebt.

Ich kann euch sagen... es ist schon ein starker "Tobak" dieser "dicke Hals", aber er bringt mich immer öfter dazu über meinen Schatten zu springen, meinen Gefühlen Raum und noch wichtiger- meine Stimme zu geben. Es ist erfüllend und BEFREIEND zu spüren, wie es dann sofort leichter wird und sich alles normalisiert, wenn man seine Wahrheit ausspricht. 

Ich bin zutiefst dankbar dafür, auch wenn es immer wieder eine Herausforderung bedeutet.

 

So jetzt kennt ihr die Geschichte, wie meine Krankheit zu meinem Segen wurde. 

Es ist keine leichte Geschichte, aber ich hoffe nach wie vor auf ein Happy End.

 

Ich drück euch, alles Liebe, bis bald...

 

Eure Antje