Hallo ihr Lieben,
es ist mal wieder so weit, die Kornblumen blühen in ihrer ganzen Kraft.
Für mich ist es immer eine besondere Zeit im Jahr, meine Lieblingszeit.
Sie erinnert mich immer an einen ganz besonderen Sommer, an den Sommer, als ich das erste Mal verliebt war...
Man müsste glauben, dass jetzt eine wunderbare Liebesgeschichte folgen wird und in gewisser Weise ist sie das auch, aber es ist eine Liebesgeschichte, die nur mit mir zu tun hat und mit meinem Weg...
Es ist die Geschichte, die in diesem diesem Sommer ihren Anfang nahm und eigentlich ist es die Geschichte meines Lebens, die bis heute weiter geht...
Allerdings reicht das weit und vielleicht werde ich sie wirklich einmal aufschreiben, nur dann wird es sicherlich den Rahmen eines BLOGs sprengen... *LACH
Was ich aber verraten kann und auch werde ist, dass es DER Sommer war, wo ich das erste Mal wirklich mit meinen eigenen Grenzen konfrontiert war. Gefühle VS Verstand.
Kennt ihr das auch, wenn ihr etwas fühlt und der Verstand dann regelmäßig viel lauter sagt:"... aber du kannst doch nicht..."
Und genau so ist es dann immer für mich gewesen... in meinem Herzen so viele Gefühle und nach außen hin....Stille. Es war zum verrückt werden. Manchmal dachte ich wirklich, dass ich verrückt werde. :-))
Es gab so viele Bereiche in meinem Leben... eigentlich alle, die mir immer wieder diese Situationen zuspielten... Immer wieder die gleichen, nur in veränderter Form... Es war hart...brutal und ich war so unbewusst. Ich litt wirklich so stark. Um nur mal ein Beispiel zu nennen... Ich erinnere mich an eine Situation, als Luna gerade ein Jahr alt war und ich wieder meine Arbeit als Filialleiter aufnahm (ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass ich keine Wahl hätte...heute weiß ich das besser...aber das ist ein anderes Thema).
Ich hatte mir schon viele Monate vorher eine Tagesmutter gesucht, von der ich die Hoffnung hatte, dass Luna dort gut aufgehoben ist. Leider stellte sich dieser Platz und insbesondere diese Frau als totaler Flop heraus.
Schon diese Erfahrung hätte ich mir ersparen können, wenn ich von Anfang an meinem Gefühl gefolgt wäre, aber ich war unter Druck und dachte, wie so oft... "das wird schon". Im Endeffekt wurde es nicht und ich landete mit dieser Frau tatsächlich vor Gericht. Es war ein absoluter Alptraum. Das schlimmste an der Situation war allerdings nicht , was passiert war, es war meine eigene Inkompetenz. Ich hatte mir nicht den "richtigen" Anwalt gesucht... (heute weiß ich, für das, was ICH lernen sollte, war es der BESTE)
Ich saß dort also mit dieser Frau vor Gericht und mein Anwalt tat genau NICHTS. Er verteidigte mich und mein Kind keinen Meter und alles in mir schrie: " Antje, sag was, sag du was...JETZT, du musst dich selbst verteidigen! " und nach außen hin... STILLE. Ich sagte NICHTS.... Könnt ihr euch das vorstellen? Es war ein Alptraum... Ich weiß noch, dass ich nach der Verhandlung, die ich natürlich verlor, zusammenbrach. Ich war dort ganz allein an diesem Tag... Kein Mensch war an meiner Seite. Ich weinte im Flur und fühlte soviel Wut über die Situation, diese Ungerechtigkeit die wir erlebten, aber vor allem über meine eigene Unfähigkeit.
Ich schwor mir selbst in diesem Moment, dass mir das NIE wieder passieren sollte.
Und beruflich tat es das auch nicht. Ich begann zumindest in bestimmten Bereichen Verantwortung für meine eigenen Gefühle zu tragen und meine Wahrheit unverblühmt auszusprechen, was oft genug für verwunderte Blicke und offene Münder sorgte.
Mir gab es ein unverwechselbares Gefühl davon, was möglich ist, wenn man zu sich und seiner Wahrheit steht. Die Reaktionen und was daraus entstand, brachten mich beruflich immer weiter und waren stets positiver Natur.
Alles passierte unbewusst... ich sah da keine Zusammenhänge oder einen tieferen Sinn in den Geschichten, die mir das Leben zum üben nun immer wieder bereit stellte.
Ich tat es einfach, aus der Erfahrung heraus, die mir der Schmerz dieser vergangenen Situation eingebracht hatte.
Wer sich nun denkt, dass das schon der Weisheit letzter Satz war, der irrt sich zutiefst , denn mein Muster und meine Blockaden kann ich nur lösen, wenn ich sie sehe.
Soweit war ich noch lange gar nicht... aber auch das war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst... ich dachte, ich hätte verstanden wie das Leben funktioniert.
Heute weiß ich, dass ich nichts weiß :-) und ich musste erstmal richtig krank werden, damit ich überhaupt von meinem "hohen Ross" wieder herunter kam und anfing "zuzuhören".
Ihr Lieben...die FEWO ruft und meine Arbeit wartet schon...
Fortsetzung folgt...
Liebe Grüße... eure Antje
Hallo ihr Lieben,
wie versprochen kommt hier nun die Fortsetzung von meinem Blogbeitrag von gestern, den ich ja unterbrochen habe, weil die FEWO anstand und schon gewartet hat und diese Woche auch wirklich voll gepackt ist mit Arbeit, so das ich sogar fast keine Zeit habe für mein liebes Klavier... Aber ich kann euch sagen, dass es sich NICHT wie ein Hamsterrad anfühlt, indem ich vor ein paar Jahren noch voll drin war.
Es ist Arbeit von der ich keinen Urlaub brauche (was nicht heißen soll, dass ich nicht gern auch mal verreise ;-) )...es ist toll und ich bin echt dankbar und erfüllt von dieser Aufgabe in meinem Leben, weil sooo viel zurück fließt an Dankbarkeit und guter Energie.
So, nun aber zurück zum eigentlichen Thema...
Ich hatte ja gestern davon berichtet, wie es dazu kam, dass ich den innerlichen Konflikt Gefühl VS Verstand zumindest beruflich hinter mir ließ. Das führte dazu, dass mein beruflicher Werdegang noch einmal ordentlich an Fahrt zunahm... also ich war in dem was ich tat sehr gut und auch geschätzt.
Privat führte dies leider dazu, dass ich oft über mein Ziel hinaus schoss. Was auf beruflicher Ebene völlig richtig und auch wichtig ist... , war "leider" auf privater Ebene so nicht umsetzbar. Dies bedeutete im Klartext, dass ich großartig darin war zu erkennen, wo mein Partner oder auch andere Familienmitglieder Stärken und Schwächen hatten und diese natürlich zu nutzen und ich freute und motivierte sie auch, aber scheute auch nicht davor zurück zu beurteilen oder- noch schlimmer- sie anzutreiben oder verbessern zu wollen. Im Rückblick betrachtet, setzte ich mich mit allem und jedem auseinander, nur nicht mit mir.
Was meine Schwächen, Ängste oder Sehnsüchte waren wusste ich nicht. Sie waren mir nicht bewusst. Bewusst wurden sie mir erst durch meine Ausbildung zum Lebensberater... dort lernte ich zu erkennen, dass meine größte Baustelle nicht die anderen waren, sondern ich selbst. Ich kann euch sagen...Autsch... das tat wirklich weh.
Und dann begann der wirkliche Zirkus erst...
Nun spürte ich tatsächlich -BEWUSST-mein Problem. Ich spürte das ich Angst hatte auszusprechen, dass ich nicht glücklich war in meinem Mehrgenerationen-Wohnen, was ich mir "so toll" ausgemalt und schön geredet hatte-vor mir selbst und vor meinem gesamten Umfeld. Ich spürte die Konflikte, die unausgesprochen im Raum standen zwischen meinem damaligen Mann (Vater meiner Kinder) und mir. Nicht mal richtig laut streiten war möglich, weil es ja immer alles unter einem Dach war und die Situation war "unaussprechlich", mein innerlicher Druck fürchterlich und mir ging es von Tag zu Tag schlechter. Darüber reden..."Auf keinen Fall!" schrie es in mir... Es anzuspechen hätte ja bedeutet, dass ich mich geirrt habe, dass ich etwas "falsch" entschieden habe, dass ich nicht "perfekt" bin- nicht richtig... nicht liebenswert? ...dann kam meine Krankheit. Schilddrüsenüberfunktion.
Ich könnte jetzt noch viele Beispiele nennen, wieso und warum mein Hals im laufe der Jahre immer wieder dick wurde. Es dauerte, bis ich begriff, dass alles EINS ist. Meine Gedanken, Gefühle, mein Körper...meine Seele. Es erscheint einem anfangs verrückt-mir doch- wenn ich merkte- und im Laufe der Jahre habe ich ein ganz sensibles Gespür dafür entwickelt- wenn der Hals plötzlich "dick" wird, oder mein Herz plötzlich aus seinem Rhythmus gerät und ich mich selbst reflektiere und mich dann sofort frage... "Wo bin ich schon wieder dabei mir selbst etwas vor zu machen?"
Was beruflich leichter ist, ist privat und besonders in Beziehungsangelegenheiten, wenn es um Liebe geht, sehr schwer. Man will ja niemanden verletzen, oder? Man möchte ja kein schlechter Mensch sein, kein schlechter Partner. Man möchte doch "richtig" sein, sich angenommen fühlen, geliebt.
Ich kann euch sagen... es ist schon ein starker "Tobak" dieser "dicke Hals", aber er bringt mich immer öfter dazu über meinen Schatten zu springen, meinen Gefühlen Raum und noch wichtiger- meine Stimme zu geben. Es ist erfüllend und BEFREIEND zu spüren, wie es dann sofort leichter wird und sich alles normalisiert, wenn man seine Wahrheit ausspricht.
Ich bin zutiefst dankbar dafür, auch wenn es immer wieder eine Herausforderung bedeutet.
So jetzt kennt ihr die Geschichte, wie meine Krankheit zu meinem Segen wurde.
Es ist keine leichte Geschichte, aber ich hoffe nach wie vor auf ein Happy End.
Ich drück euch, alles Liebe, bis bald...
Eure Antje